„Mythen und Märchen“ zum Thema Pellets
In den letzten Wochen und Monaten wurde das Heizen mit Holz in den Medien teils scharf kritisiert und hat bei vielen Verbrauchern zur Verunsicherung beigetragen – zumal sie wissen, dass Gas, Öl oder auch Wärmepumpen gerade im Gebäudebestand keine überzeugenden Alternativen sind.
Der Pelletverband DEPV und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) haben sich mit dieser Kritik auseinandergesetzt und halten den darin enthaltenen Pauschalisierungen, unsachlichen Argumenten und Falschbehauptungen wie folgt entgegen:
Behauptung: Holz und Pellets sind nicht CO2-neutral
Fakt: Holzenergie in Deutschland ist weitgehen klimaneutral
Der klimapolitische Vergleich von C02-Emissionen aus nachhaltiger Waldwirtschaft mit denen aus Jahrtausende alten fossilen Ressourcen hinkt. Er ignoriert die unvergleichbar größere Dimension fossiler C02-Vorräte, die zusätzlich in die Atmosphäre gelangen, gegenüber Vorräten in Wäldern, wo sich der C02-Kreislauf im Gegensatz dazu in wenigen Jahrzehnten vollzieht.
Die Behauptung, Holzbrennstoffe seien nicht C02-neutral, hat nicht Waldbestände, sondern Einzelbäume im Blick. Für die international anerkannten Standards nachhaltiger Forstwirtschaft zählt jedoch nicht der Baum, sondern die Bilanz der C02-Emissionen und der Kohlenstoffbindung im Wald insgesamt.
Es gilt: Wenn in einem Waldbestand nicht mehr Holz eingeschlagen wird als nachwächst, die Wälder also nachhaltig bewirtschaftet werden, dann gilt die Forstwirtschaft wie auch die energetische Nutzung als C02-neutral. Wenn man übrigens Holz anstelle der energetischen Nutzung im Wald verrotten ließe, würde sein C02 genauso in die Atmosphäre freigesetzt.
Behauptung: Pelletnutzung führt zu höherem Holzeinschlag
Fakt: Pellets sind immer ein Nebenprodukt
Die Annahme, energetische Holznutzung in Deutschland führe zu einem höheren Holzeinschlag, ist falsch. Pellets werden hier zu rd. 90 % aus Sägenebenprodukten und zu 10 % aus nicht sägefähigem Waldholz erzeugt, die im Sägewerk oder bei der Holzernte anfallen. Pellets sind immer ein Nebenprodukt, für deren Gewinnung der Holzeinschlag nicht erhöht werden muss. Überschneidungen bei stofflicher und energetischer Nachfrage bestehen nur begrenzt, u. a. beim Altholz. Stoffliche und energetische Nutzung von Holz sind keine Gegensätze, sondern ergänzen sich.
Behauptung: Holzverbrauch und Holzenergieanteil in Deutschland steigen weiter an
Fakt: Es ist keine Tendenz zum Anstieg der Holznutzung erkennbar
In den letzten Jahren gab es genauso wenig einen generellen Anstieg der Holznutzung wie einen Anstieg des Anteils der energetischen Nutzung. Letztere gab es im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts. Die Statistik zeigt jedoch den Stillstand dieser Dynamik vor etwa 10 Jahren. Seither schwankt der Energieholzanteil um den Wert von etwa 50 %. Auch ein Ausbau der Kapazitäten der Holzindustrie findet nicht mehr statt. Die Holzeinschläge schwanken als Folge von Sturm-, Dürre- und Käferschäden ohne eine insgesamt steigende Tendenz. Seit Jahrzehnten nehmen Holzvorräte und Waldfläche in Deutschland zu. Trotz Dürrejahren ist davon auszugehen, dass die anstehende Bundeswaldinventur 4 (BWl4) diesen Trend bestätigen wird.
Forderung: Die Förderung der Holzenergie gehört eingestellt
Fakt: Moderne Holzenergie erbringt bei der Förderung die größte C02-Einsparung
Der Großteil der Wärmegewinnung aus Holz findet in 11 Mio. Einzelraumfeuerungen (Kaminöfen) statt, für die es keine Förderung gibt. Gefördert wird und wurde nur der Zubau von Pelletkesseln, Scheitholzkesseln und Hackschnitzelkesseln, die als Zentralheizung wirken. Sie müssen zur Förderfähigkeit strenge Werte (Effizienz, Emissionen) einhalten, die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus gehen. Bei der C02-Einsparung in den staatlichen Förderprogrammen leistet Holzenergie den größten Anteil. Eine Bezuschussung des Energieträgers Pellets findet in Deutschland genauso wenig statt wie die Förderung des Einsatzes von Pellets in Kraftwerken.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Deutsches Pelletinstituts